Lunatec fusion

Lunatec fusion für eine Verbindung komplett ohne Klebstoff.

An der diesjährigen OT World in Leipzig wurde uns die Neuheit „Lunatec fusion“ von Nora vorgestellt. Das Produkt an der OT World zu launchen war natürliche eine kluge Idee von Nora. Der Stand hat viele Interessenten angelockt und nach den „Corona- Jahren“ war es auch ein Highlight wider mal an einer Messe sein zu können. 

Lunatec fusion wurde als eine Weltneuheit präsentiert. Doch was steckt dahinter und wie funktioniert das Ganze?

Wir haben das wichtigste zusammengefasst:

Das Prinzip der Verbindung

Die neuartigen Materialien verbinden sich während der thermoplastischen Verformung ausschließlich durch die Faktoren Wärme, Zeit und Druck miteinander und fusionieren zu einer dauerhaften Verbindung.

Das Prinzip der „Verschmelzung“ auf EVA-Basis ist in der Industrie und dem Handwerk auch von lösemittelfreien Schmelzklebstoffen bekannt. Das EVA-Polymer gibt hierbei Stabilität und sorgt für eine optimale Verbindung.

Und so ähnlich funktioniert es bei Lunatec fusion: Die erwärmten EVA Materialien verbinden sich während der Abkühlphase unmittelbar, ohne Klebstoff oder aufgebrachte Zwischenschicht, fest miteinander. Es ist quasi ein selbstklebender EVA Schaumstoff, bei dem Klebstoff jedoch keine Rolle spielt, es ist das Material selbst, das sich verbindet.

Die Vorteile liegen auf der Hand

  • enorme Zeit- und Kostenersparnis
  • sauberes, schnelles und gesundes Arbeiten
  • Einstreichen mit Klebstoff entfällt
  • keine Verfärbungen und Verhärtungen
  • keine Verschmutzung durch Klebstoff
  • keine langen Ablüft- und Trocknungszeiten
  • sofort nach dem Abkühlen einsatzberei

 

Verarbeitungshinweise

Die Anfertigung von Einlagen ist denkbar einfach: Die Materialien werden ausgeschnitten und in den Kontaktbereichen angeraut, bei ca. 130°C im Ofen erwärmt, in einem Schritt auf den Leisten aufgelegt und unter ausreichend Druck tiefgezogen. Nach der Abkühlphase in Form schleifen und fertig ist die Einlage.

Da vulkanisierte EVA Platten grundsätzlich aus hygienisch geschlossenen Zellen bestehen, funktioniert der Prozess optimal, wenn ein perforiertes Material verwendet wird und die zugeschnittenen Materialien vor der Verarbeitung durch Schleifen angeraut werden. Dadurch wird die Oberfläche für eine vollflächige Verbindung vergrößert. Ein gewohnter Arbeitsschritt, um auch bei der herkömmlichen Einlagenfertigung eine bessere Verbindung zu erreichen und Lufteinschlüsse zu vermeiden.

Neben verschiedenen Materialschichten können auch weitere Materialzuschnitte (z.B. für Verstärkungen im Längsgewölbe) flexibel aufgelegt und in einem einzigen Tiefziehvorgang miteinander verbunden werden.

Für eine sichere Verbindung

• verwendete Materialien anrauen
• ein perforiertes Material verwenden
• Einstellung des Ofens: 130° C und Zeiten einhalten
• auf ausreichend Druck der Tiefziehmatte achten
• Faustformel: Aufwärmzeit x 2 = optimale Abkühlzeit

Bei perforierten Materialien kann die Aufwärmzeit um ca. ein Drittel verkürzt werden, da sich die Wärme schneller im Material verteilt.

Empfohlene Verarbeitungszeiten für Lunatec fusion 30 und Lunatec fusion 40 (glatt):

Fassen wir zusammen. Diese Innovation könnte den Werkstattalltag und die Fertigungsprozesse von Fußbettungen und Einlagen revolutionieren, denn es ist NORA gelungen EVA Materialien zu entwickeln, die sich ganz ohne Klebstoff oder Klebstoffkaschierung miteinander verbinden. Gerade bei den Klebstoffpreisen aber auch der Verarbeitungszeit wegen, zeugt das Produkt viel Potenzial.